Häufige Fragen


Fragen und Antworten rund um den Schmerz

Was Sie schon immer wissen wollten: Wir stellen Ihnen hier in Zukunft Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Behandlung starker Schmerzen zusammen.

Weitere Fragen:
Schmerzen: Was tun?
Ich habe gehört, dass man gegen starke Schmerzen nichts tun kann. Stimmt das? [weiter …]
Was versteht man unter Palliativmedizin? [weiter …]
Behandlung allgemein
Ist es ohne weiteres möglich, von einem Medikament auf ein anderes Medikament zu wechseln, das den gleichen Wirkstoff enthält? [weiter …]
Schmerzmittel
Was versteht man unter einem Retardpräparat? [weiter …]
Tablette, Tropfen, Spritze oder Pflaster: Was sind die Unterschiede? [weiter …]
Wenn man ein starkes Schmerzmittel nimmt, kann man etwas unter Verstopfung leiden. Was kann man dagegen unternehmen? [weiter …]
Kann ich meine Schmerzmittel in den Auslandsurlaub mitnehmen? [weiter …]
Ich habe gehört, dass man gegen starke Schmerzen nichts tun kann. Stimmt das?
Nein! Unbehandelte Schmerzen sind sinnlos und beeinträchtigen die Lebensqualität. Andauernde Schmerzen kosten viel Kraft, und die bange Erwartung der nächsten Schmerzattacke kann Sie in Angst und Unsicherheit versetzen und Depressionen auslösen. Diesen Teufelskreis können Sie durchbrechen, indem Sie starke Schmerzen von vornherein verhindern. Der modernen Medizin stehen wirkungsvolle Waffen gegen Schmerzen zur Verfügung, so dass heute niemand mehr unter starken Schmerzen leiden muss. Dazu benötigen Sie mitunter starke Schmerzmittel, wie die so genannten Opioide.

Mehr dazu auf dieser Website [weiter …]

Was versteht man unter Palliativmedizin?
Der Begriff „Palliativmedizin“ leitet sich vom lateinischen Wort „palliare“ ab und heißt so viel wie „mit einem Mantel umhüllen und schützen“. Die Palliativmedizin dient dazu, die Beschwerden – z. B. Schmerzen – von schwer oder unheilbar kranken Menschen zu lindern. Oberstes Ziel ist es, den Betroffenen ein möglichst würdiges, selbstbestimmtes Leben bis zum Tod zu ermöglichen.

Speziell ausgebildete Personen und spezialisierte Einrichtungen sind am besten in der Lage, Menschen an ihrem Lebensende angemessen zu betreuen. Neben ambulanten Diensten gibt es Hospize, in denen Menschen in der letzten Lebensphase unterstützt und gepflegt werden. Einige wenige Krankenhäuser verfügen über Palliativstationen, in denen Patienten mit schwerwiegenden Beschwerden behandelt werden, die ein niedergelassener Arzt nicht mehr beherrschen kann.

Mehr auf dieser Website [weiter …]

Links zum Thema:

Link öffnet in neuem Fensterwww.hospize.de
Internetauftritt der Deutschen Hospiz-Stiftung
Link öffnet in neuem Fensterwww.hospiz.net
Hospiz in Deutschland – mit Adressen; eine Website der Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz
Link öffnet in neuem Fensterwww.hospizlink.de
Mit Links von Hospizen und Palliativstationen
Ist es ohne weiteres möglich, von einem Medikament auf ein anderes Medikament zu wechseln, das den gleichen Wirkstoff enthält?
Medikamente werden in hoch komplizierten Verfahren hergestellt, die auf jeden Wirkstoff und jede Art der Anwendung zugeschnitten sind. Medikamente enthalten nicht nur den eigentlichen Wirkstoff, sondern auch bestimmte Hilfsstoffe. Daher können Medikamente den gleichen Wirkstoff in gleicher Menge enthalten, sich aber dennoch in ihrer Zusammensetzung und ihren Eigenschaften deutlich unterscheiden.

Dies gilt beispielsweise für Medikamente, bei denen der Wirkstoff verzögert freigesetzt wird, die so genannten Retardpräparate. Bei diesen Medikamenten bestimmt die „Verpackung“ des Produkts – unabhängig vom eigentlichen Wirkstoff – wie lange das Medikament wirkt und wie der Wirkstoff freigesetzt wird. Für Patienten mit anhaltenden Schmerzen ist es wichtig, dass das Schmerzmittel gleichmäßig und anhaltend wirkt. Ändert sich die „Verpackung“ des Wirkstoffs, können sich auch die besonderen Eigenschaften eines Präparats ändern. In der Praxis heißt das, dass ein anderes Medikament dann möglicherweise nicht ausreichend wirkt oder nicht in gleichem Maß verträglich ist. Solche Unterschiede können beispielsweise auch zwischen Originalpräparaten und „Nachahmerpräparaten“ – so genannten Generika– auftreten.

Letztlich ist es der Patient, der am ehesten erkennt, ob sich durch die Verschreibung eines neuen Medikaments etwas verändert hat oder nicht. Wenn Sie also nach einem solchen Medikamentenwechsel Unterschiede feststellen, dann sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt darüber.

Was versteht man unter einem Retardpräparat?
Bei vielen Medikamenten ist ein schneller Eintritt der Wirkung erwünscht, beispielsweise bei einem plötzlichen Asthmaanfall. Anhaltende Beschwerden erfordern dagegen häufig lang und gleichmäßig wirkende Präparate. Solche Arzneiformen werden als Retardpräparate bezeichnet, da sie den Wirkstoff langsam freisetzen. Ärzte verordnen Retardpräparate beispielsweise bei Bluthochdruck oder bei anhaltenden, chronischen Schmerzen.

Durch Einnahme eines Retardpräparats lassen sich kurzzeitig hohe Konzentrationen eines Wirkstoffs im Blut und damit auch dadurch bedingte potenzielle Nebenwirkungen vermeiden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass aufgrund der längeren Wirkungsdauer Patienten das Medikament seltener, z. B.nur noch ein oder zweimal am Tag einnehmen müssen.

Die „Retardierung“ eines Arzneimittels wird durch eine spezielle Zusammensetzung mit Hilfs- und Füllstoffen erreicht, die als Galenik bezeichnet wird. Daher können verschiedene Medikamente zwar denselben Wirkstoff enthalten, jedoch ganz unterschiedlich zusammengesetzt sein und unterschiedlich wirken.

Mehr zum Thema:

Link öffnet in neuem FensterBeipackzettel – wie man ihn liest!
Schmerzmittel richtig einnehmen [weiter …]
Tablette, Tropfen, Spritze oder Pflaster: Was sind die Unterschiede?
Schmerzmittel werden in unterschiedlichen Formen angeboten. Welche Form bei einem bestimmten Patienten angewendet wird, hängt von der Art der Beschwerden und der Krankheit, dem Wirkstoff und den Bedürfnissen des Patienten selbst ab.

Tabletten und Tropfen sind besonders einfach anzuwenden und zu dosieren. Bei Retardtabletten liegt der Wirkstoff in einer Form vor, bei der die Wirkung besonders lang und gleichmäßig anhält. Ein in die Vene verabreichtes Arzneimittel wirkt zwar schneller, aber auch kürzer. Injektionen werden beispielsweise bei starken, akuten Schmerzen angewendet oder bei Wirkstoffen, die der Körper schlecht über den Darm aufnimmt. Bei Schmerzpflastern wird der Wirkstoff über die Haut vom Körper aufgenommen. Sie sind nur in Ausnahmesituationen sinnvoll, z. B. wenn Patienten Medikamente nicht schlucken können. Das Pflaster erlaubt nur sehr große Dosissprünge, zudem können bei Fieber oder Schwitzen leicht gefährliche Über- oder schmerzhafte Unterdosierungen auftreten. Ein einziges Schmerzpflaster reicht zwar für mehrere Tage, aber gerade diese extrem lange Wirkdauer erschwert bei zwischendurch einschießenden Schmerzen eine variable und damit schnell anzupassende Dosierung.

Mehr dazu auf dieser Website [weiter …]

Wenn man ein starkes Schmerzmittel nimmt, kann man etwas unter Verstopfung leiden. Was kann man dagegen unternehmen?

Verstopfung ist in der Tat die häufigste Nebenwirkung von starken Schmerzmitteln, die als Opioide bezeichnet werden. Allerdings verursachen nicht alle Opioide in gleichem Ausmaß eine Verstopfung. Belastet Sie die Verstopfung sehr, kann Ihr Arzt manchmal bereits durch den Wechsel auf ein anderes Schmerzmittel eine Besserung herbeiführen.

Ansonsten sollten Sie sich ballaststoffreich ernähren und mindestens 2 Liter pro Tag trinken. Ballaststoffe fördern die Darmbewegungen und vergrößern das Stuhlvolumen. Damit beugen sie Verstopfung vor, ebenso wie Hämorrhoiden und Ausstülpungen der Darmwand, die sich entzünden können (Divertikel).

Tipps zu Ballaststoffen:

Um 30 Gramm Ballaststoffe aufzunehmen, sollten Vollkornprodukte und viel Obst und Gemüse verzehrt werden
Sehr ballaststoffreich sind Hülsenfrüchte: Erbsen, Bohnen, Linsen
Speisen können mit Quellmitteln, wie Weizenkleie, angereichert werden. Verträglicher ist es, Lebensmittel, die natürlicherweise ballaststoffreich sind, zu essen
Eine Umstellung auf ballaststoffreiche Kost sollte langsam erfolgen, um Völlegefühl und Blähungen vorzubeugen
Viel trinken ist wichtig, damit die Ballaststoffe im Darm quellen können. Trinken Sie mindestens 2 Liter pro Tag, bei Einnahme von Kleie 2,5 Liter. Am besten Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetee, Saftschorlen
Sollte trotz all dieser Maßnahmen Ihr Stuhlgang nicht regelmäßig in Gang kommen, sollten Sie nicht vor einem Abführmittel zurückschrecken. Denn: Verstopfung muss nicht sein! Außerdem kann Verstopfung sogar Schmerzen verstärken. Ein Abführmittel sollte auf jeden Fall erst nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden. Gemeinsam mit dem Betroffenen entscheidet er, ob und wenn ja, welches Abführmittel in Frage kommt.

Kann ich meine Schmerzmittel in den Auslandsurlaub mitnehmen?

In die Länder des Schengener Abkommmens dürfen Sie alle von Ihrem Arzt verschriebenen Medikamente, also auch Opioide, in der für die Dauer der Reise angemessenen Menge als Reisebedarf aus- oder einführen. Dies gilt für einen Urlaub von bis zu 30 Tagen.

Unterliegt die Verschreibung eines Opioids einer besonderen Kontrolle, wie sie in der Betäubungsmittelverschreibungsverordnung (BtMVV) geregelt ist, müssen Sie eine ärztliche Bescheinigung mitnehmen. Erhalten Sie ein Opioid, das nicht der BtMVV unterliegt, benötigen Sie keine Bescheinigung Ihres Arztes. Sie können das Formular bei der Link öffnet in neuem FensterBundesopiumstelle in Bonn anfordern oder herunterladen. Es wird von Ihrem Arzt ausgefüllt und muss vom örtlichen Gesundheitsamt beglaubigt werden.

Opioide, die einer besonderen Kontrolle unterliegen, dürfen nur reisebegleitend für den eigenen Bedarf mitgeführt werden! Eine Mitnahme durch beauftragte Personen ist nicht zulässig.

Außerhalb des Geltungsbereichs des Schengener Abkommmens empfiehlt sich die Mitnahme einer ärztlichen Bescheinigung oder beglaubigten Kopie der Verschreibung in englischer Sprache. Es sollten Angaben über die Einzel- und Tagesdosis der Arzneimittel sowie die Dauer der Reise enthalten sein, um abschätzen zu können, ob die mitgeführten Opioide der Dauer der Reise angemessen sind.

Fragen Sie sicherheitshalber vor der Reise bei der diplomatischen Vertretung Ihres Urlaubslandes nach, ob sie eventuell bestimmte Genehmigungen für das Mitführen Ihrer Schmerzmittel benötigen.

[Weitere Informationen zu ‚Mit Arzneimitteln ins Ausland‘]