Starke Schmerzen ? was nun?


Starke Schmerzen – was nun?
Manche Menschen meinen, Schmerzen müssten ertragen werden. Doch das ist falsch! Selbst gegen stärkste Schmerzen bietet die moderne Schmerztherapie wirkungsvolle Waffen.

Opioide – unterstützen das körpereigene Schutzsystem
Zu den wichtigsten Waffen zählen die Opioide. Sie gleichen den körpereigenen Endorphinen und hemmen den Schmerz im Gehirn und an den Nervenbahnen. Sie wirken über spezielle Andockstellen, die Opioidrezeptoren. Diese befinden sich vor allem im Rückenmark und an Schaltstellen der Schmerzleitung im Gehirn, aber auch in fast allen Organen sowie an Tumor- und Entzündungszellen.

Opioide können verhindern, dass sich die Schmerzempfindung im Gehirn festsetzt, indem sie die Überempfindlichkeit auf Schmerzreize wieder normalisieren.

Wann verschreibt der Arzt Opioide?
Opioide werden bei starken und sehr starken Schmerzen verschrieben, z. B. bei allen Formen von Nerven- und Dauerschmerzen, starken Rückenschmerzen, starken Gelenkschmerzen, akuten Schmerzen oder Krebsschmerzen. Sie werden insbesondere dann eingesetzt, wenn sich Schmerzen mit einfachen Schmerzmitteln (Nicht-Opioidanalgetika) nicht ausreichend bekämpfen lassen.

Wichtig: Opioide unterscheiden sich hinsichtlich der Dauer und Stärke ihrer Wirkung, der Darreichungsform und den Nebenwirkungen. Lassen sich Schmerzen durch ein Präparat nicht lindern, wird Ihr Arzt ein anderes Präparat versuchen. So lassen sich mitunter scheinbar nicht behandelbare Schmerzen doch noch erfolgreich bekämpfen.

Nebenwirkungen – nicht bei allen Präparaten gleich häufig
Bei den Nebenwirkungen bereitet vor allem die unerwünschte Verstopfung (Obstipation) oft Probleme. Eine Ausnahme bietet hier ein Opioid, unter dem praktisch keine Verstopfung auftritt. Weitere Nebenwirkungen besonders am Anfang der Behandlung sind Übelkeit und Benommenheit, die jedoch nach drei bis vier Tagen, höchstens einer Woche, meist von selbst verschwinden. Im Unterschied zu einfachen Schmerzmitteln schädigen Opioide selbst bei Dauereinnahme weder Magen und Darm noch Niere und Leber.

Erreicht ein Opioid im Blut rasch hohe Wirkspiegel, d. h. wenn es rasch „anflutet“, kann sich eine psychische Abhängigkeit entwickeln. Dies ist bei manchen Opioiden der Fall, die beispielsweise von Drogenabhängigen in die Blutbahn gespritzt werden. Für retardierte Substanzen, die ja verzögert freigesetzt werden und über den Mund verabreicht werden, besteht diese Gefahr nicht mehr. Ängste vor psychischer Abhängigkeit sind daher unbegründet, wenn die Präparate nach den ärztlichen Empfehlungen eingenommen werden.

Weitere Informationen zur Entstehung und Behandlung von Schmerzen finden Sie in unserem umfassenden Informationsdienst www.schmerz-tipps.de.